10.04.2015 19:30 Uhr; Gefahrgutübung Cham -Fotos-

Der erweiterte Gefahrgut-Zug mit ABC-Einheit der Chamer Feuerwehr rücken zu einer Einsatzübung in eine Betreuungseinrichtung in den Stadt-Süden aus. Der Einsatzleiter findet folgendes Szenario vor:

Aus einem LKW läuft eine unbekannte Flüssigkeit aus, oranger Rauch steigt auf, eine Person liegt verletzt neben dem Fahrzeug. Der Einsatzleiter erkundet und erkennt sofort die nachgestellten Gefahren. Als Erstmaßnahmen wurden ein Trupp unter PA zur Personenrettung und ein weiterer zur Bergung der Frachtpapiere beauftragt, beide Trupps führen je ein EX-Messgeräten mit. Parallel wird eine Absperrgrenze errichtet.

Im direkten Anschluss analysierte der ABC-Zug die Ladungspapiere und informiert den Einsatzleiter über die Ergebnisse. Es handelte sich um unterschiedliche Gefahrstoffe. Mindestens einer davon ist äußerst gesundheitsgefährdend, extrem leicht entzündlich und weist eine hohe Explosionsgefahr durch Hitzeeinwirkung oder starker Erschütterung durch Schlag auf. Nebenher wird zur Dekontamination der verletzten Person, die Kontakt zu den Schadstoffen hatte, sowie auch für die Chemikalienschutzanzug-Träger eine Not-Dekon-Stelle mit Scherenbahn und Spineboard in Betrieb genommen. Der LKW-Fahrer wird liegend dekontaminiert und für eine weiterführende ärztliche Behandlung vorbereitet. Der GW-Logistik-2-Kran leuchtet mit der an der Kranspitze befindlichen Lichttraverse aus 16 Metern Höhe die Einsatzstelle großflächig aus.

Währenddessen stellte der Gefahrgut-Zug den 3-fachen Brandschutz mit Schwerschaum, Wasser sowie Löschpulver aus dem P-250-Anhänger sicher. Ebenso wird ein Hydro-Schild bereitgestellt. Der erste Trupp, unter leichtem Chemikalienschutzanzug, erkundete im Laderaum des LKW und dichtete ein Leck-geschlagenes Blechfass ordnungsgemäß mit Dichtpaste ab. Nun wurde das Umpumpen von ca. 800 Liter in einem IBC-Behälter befindlicher Chemikalie mittels Fasspumpe aus dem Rüstwagen vorbereitet. Parallel dazu rüsten sich drei Trupps mit leichten Chemikalienschutzanzug und Pressluftatmer aus. Um das havarierte Fahrzeug herum werden ständig Messungen durch Gerätschaft aus dem GW-Mess durchgeführt und sämtliche Abwasseröffnungen mit verschiedensten Mitteln verschlossen.

Nachdem die Flüssigkeit  innerhalb kurzer Zeit umgefüllt ist, gibt der Einsatzleiter das Übungsende bekannt. Es wird mit der Mannschaft der komplette Einsatzablauf durchgesprochen. Nach Rückbau, Reinigungs- und Rüstarbeiten in der Wache endet die Gefahrgut-Übung nach 3,5 Stunden.

Im Einsatz waren ELW 1, VRWLF 16/12, RW-2-Kran, TLF 24/50 mit Pulverlöschanhänger P-250, GW-Logistik-2-Kran, GW-Mess und WLF-Kran mit AB-Dekon.